Die Beratungsstelle ist der Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg zugeordnet. Erhält die Polizei Kenntnis von einem Vorfall häuslicher Gewalt, informiert sie die BISS hierüber. Die Beraterin bietet den Schutzpersonen dann Unterstützung an. Eine Kontaktaufnahme kann allerdings auch durch Betroffene selbst erfolgen.

Häusliche Gewalt trifft Menschen jeden Alters, Geschlechts und aller sozialen Schichten. Sie geht von jemandem aus dem privaten, meist familiären Umfeld aus und kann sich sehr unterschiedlich äußern, z.B. indem diese Person

• Sie beleidigt, bedroht oder seelisch missbraucht
• Sie im Familien- oder Freundeskreis schlecht macht oder von diesem fernhält
• Sie einsperrt oder überwacht
• Ihre Finanzen oder andere Lebensbereiche ungewünscht kontrolliert
• Ihr persönliches Eigentum beschädigt oder entwendet
• Sie schlägt, stößt oder auf irgendeine andere Weise körperlich misshandelt
• Sie zu sexuellen Handlungen zwingt
• Ihnen oder Ihrem Umfeld Gewalt androht, weil Sie vorhaben sich zu trennen
• Sie verfolgt, belästigt oder terrorisiert, nachdem Sie sich getrennt haben.

Das müssen Sie nicht hinnehmen. Gewalt ist keine Privatangelegenheit. Seit 2002 stärkt das Gewaltschutzgesetz die Rechte der Betroffenen gegenüber den Gewaltausübenden. Die Beraterin der BISS informiert Sie über Ihre rechtlichen Möglichkeiten und

• begleitet Sie in der akuten Krise
• bespricht mit Ihnen einen individuellen Sicherheitsplan für Sie und eventuell mitbetroffene Kinder
• unterstützt, wenn Sie im Rahmen des Gewaltschutzgesetzes einen Antrag auf ein Kontaktverbot oder eine Wohnungszuweisung stellen wollen
• gibt Hilfestellung beim Umgang mit Behörden
• informiert Sie über andere Einrichtungen und vermittelt ggfs. weitere Unterstützungsmöglichkeiten.

Unabhängig davon, ob Sie die Beziehung weiterführen wollen, überlegt die Beraterin mit Ihnen gemeinsam, was in Ihrer Situation das Beste sein könnte, um sich vor weiterer Gewalt zu schützen. Die Beratung ist kostenlos, vertraulich und auf Wunsch auch anonym möglich.

In einer akuten Notsituation kann die Polizei Gewaltausübenden für bis zu 14 Tagen verbieten, die gemeinsame Wohnung zu betreten (Wegweisung). Deshalb zögern Sie nicht anzurufen (Notruf 110), wenn Sie sich bedroht fühlen!